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Kaninchensprache:

Murksen:

Kurze, schnell hintereinander folgende Schimpflaute. Das Tier "meckert", z.B. wenn es gefangen und in den Käfig zurückgesetzt wird.

Fauch und Knurrlaute:

Sie bedeuten stets Aggression und Abwehr, dem ein blitzschneller Angriff folgen kann. Wird es zusätzlich gereizt, kann es auch zubeißen. Leider sind die Drohlaute für uns nicht gut hörbar.

Brummlaute:

Meist stößt der Rammler, das Männchen, diese Laute unmittelbar nach dem Deckakt aus. Auch wenn ein Weibchen umworben wird lassen sich manchmal diese Laute vernehmen.

Fiepen:

Diese ängstlichen Klagelaute sind bei nestjungen Kaninchen zu hören, wenn sei z.B. außerhalb des warmen Nestes abgelegt wurden.

Kreischen:

Wird nur bei Todesangst ausgestoßen, etwa wenn das Kaninchen von einem Raubtier gepackt oder sehr schmerzhaft verletzt wird.

Zähneknirschen:

Das Kaninchen hat starke Schmerzen. Meist ist das Tier dann auch teilnahmslos und seine Augen sind trüb.

Leise mahlende Geräusche:

Wenn das Kaninchen Wohlbehagen empfindet mahlt es mit den Kiefern. Dies ist manchmal auch beim Streicheln zu vernehmen.

Trommeln mit den Hinterläufen:

So warnen Kaninchen ihre Artgenossen, wenn Gefahr droht oder sie sich erschrecken.

Körpersprache und Verhaltensweisen: 

Männchenmachen:

Hört oder sieht das Kaninchen etwas, das seine Aufmerksamkeit erregt, dann richtet es sich auf und "sichert", wie es in der Fachsprache heißt. Das Kaninchen verschafft sich so einen guten Rundumblick, kann Duftstoffe aufnehmen und besser hören. Das Tier richtet sich aber auch auf, um an Futter zu gelangen.

Sich wälzen:

Ein Zeichen von äußerstem Wohlbehagen.

Scharren und Kratzen:

Dieses Verhalten hat unterschiedliche Bedeutungen. Es kanns sich um angeborene Grabbewegungen handeln, denn Kaninchen graben Baue. Geschlechtsreife Rammler, brünstige Häsinnen scharren unruhig im Stroh. Erregte Männchen kratzen den Boden auf, wenn sich ein Rivale in der Nähe befindet, dazu reicht meist schon der fremde Geruch. Dominante Kaninchen scharren Gerüche von Vorgängern auf oder zu, um eigene Duftstoffe daraufzusetzen. Scharrt Ihr Zwerg mit den Vorderpfoten, nachdeem Sie ihn gestreichelt haben, kann dies auch den Wunsch nach mehr Zuwendung bedeuten.

Anstupsen mit der Schnauze:

So begrüßen sich Kaninchen. Stupst der Zwerg Sie leicht mit der Schnauze an, heißt dies: ...." Hallo, hier bin ich, streichle mich."

Wegstupsen ihrer Hand:

Das Kaninchen will damit sagen, es möchte seine Ruhe haben. Leisten Sie dieser Aufforderung keine Folge, werden Sie womöglich gebissen.

Lecken mit der Zunge:

Man nennt dieses Verhalten auch Sozialpflege. Tiere, die sich mögen, kuscheln sehr eng aneinander, stecken die Köpfe zusammen, und eines putzt dem anderen das Gesicht. Leckt das Kaninchen Ihre Hand, mag es sie und drückt ihnen so seine Zuneigung aus. Beim Streicheln kann es passieren, dass ein Kaninchen auch mal ihren Ärmel oder das Sofakissen ableckt, weil der Drang zur Kontaktpflege so stark ist.

Kurzes Kopfschütteln:

Kann ein Reiz oder eine Unmutsäußerung sein, wenn man sie zulange festhält oder ausbürstet. Etwa " Nun habe ich genug davon."

Sich ducken:

Dabei drückt sich der Zwerg flach auf den Boden, die Ohren sind angelegt, auch der Kopf ist nach unten gedrückt. So unterwirft sich ein Kaninchen dem anderen. Auch gegenüber dem Menschen zeigt ein unterwürfiges Tier dieses Verhalten. Verhält sich ein Kaninchen unmittelbar bei plötzlicher Gefahr oder unvermutetem, sehr lautem Geräusch so, sind dabei die Augen des Tiers weit aufgerissen, atmet es heftig und der Körper wirkt wie erstarrt, dann versucht sich das Tier zu tarnen, indem es sich totstellt. Vorsicht bei der Annäherung. Das Kaninchen kann panikartig aufspringen und versuchen, in Deckung zu flüchten. Bleiben Sie ruhig stehen, reden Sie leise auf das Tier ein und treten Sie dann erst behutsam näher.

Entspanntes Hocken:

Die Ohren sind dabei angelegt. Dies ist die Ruhestellung. Sei sollten das Tier jetzt nicht stören.

Seitenlage:

Der Kopf liegt auf dem Boden, die Beine sind weggestreckt, die Augen beginnen sich zu schließen. Das Kaninchen will schlafen.

Vorderkörper vorgestreckt:

Hinterteil angehoben, Ohren nach vorne gestellt, Schwänzchen angelegt: Neugierige Annäherung. Schwänzchen dabei weggestreckt: Der Zwerg ist noch immer neugierig, aber unsicher und fluchtbereit. Vorsicht, wenn dazu die Ohren nach hinten gelegt werden und ein warnender Knurr- oder Fauchton ertönt. Das Tier kann blitzschnell vorstoßen. Sie kratzen oder beißen. Solch ein Angriff erfolgt aus Notwehr und ist die Folge von falschem Umgang mit dem Tier oder Angst.

Kinnreiben:

Wenn Kaninchen mit dem Kinn an Gegenständen entlangreiben, kratzen sie sich nicht etwa, sondern markieren auf diese Weise ihr Revier mit einem für uns nicht wahrnehmbaren Duft.

Fressen von Blinddarmkot:

Im Blinddarmkot des Kaninchens werden durch spezielle Bakterien lebensnotwendige Vitamine und Roheiweiß gebildet, der als Weichkot ausgeschieden wird (traubenförmig aneinander gereite weiche Kügelchen). Das Kaninchen nimmt dies "Vitaminpillen" meist gleich vom After er auf und schluckt sie unzerkaut. Ausgeschiedener Vitaminkot ist auch in der Einstreu zu finden.

Das mag ein Kaninchen

* Die Gesellschaft von Artgenossen

* Viel Bewegung und Auslauf

* Einen hellen luftigen und ruhigen Platz für seinen Käfig

* Ein Häuschen zum Verstecken und Ausruhen

* Nagermaterial zur Zahnabnutzung

* Sanftes freundliches Zureden und hinter den Ohren gekrault werden

* Ausgiebige Beschäftigungsmöglichkeiten

* Einen abwechslungsreichen Speiseplan

* Wenn man mit dem Finger sanft von seiner Nase zur Stirn hochfährt 

Das mag ein Kaninchen nicht !!!

* Ohne Vorbereitung von oben mit der Hand gegriffen zu werden

* Laute Geräusche wie z.B. Türen knallen, laute Musik oder schrille Stimmen

* Zugluft, Nässe und zu trockene Heizungsluft

* Seifen-, Parfüm- und Desinfektionsmittelgeruch an ihren Händen

* Hektische Hantieren in seiner Nähe

* Kraulen unterm Kinn oder an der empfindlichen Körperunterseite

* An den Ohren gezogen zu werden. 

 

 

  

 

 

                                                           

 

Trächtigkeit & Geburt

Ob ein Kaninchenweibchen schwanger (trächtig) ist, erkennen sehr erfahrene Züchter mitunter schon ab dem Ende der zweiten Schwangerschaftswoche, doch häufig ist für Laien die Schwangerschaft erst in den letzen Tagen vor der Geburt, oder wenn wenige Junge erwartet werden gar nicht zu erkennen. Das Weibchen wird etwas behäbiger. Sie verbringt mehr Zeit damit ein geräumiges Wurfnest zu bauen und frisst etwas mehr. Manche Weibchen werden wesentlich agressiver gegenüber Artgenossen oder Menschen, andere Weibchen ziehen sich mehr zurück. Meist erkennt der Halter an einer deutlichen Wesenveränderung dass sein Kaninchen Schwanger ist.

Die Tragzeit beträgt ca. 28 - 33 Tage und ist je nach Rasse schwankend.

Kaninchenmütter haben einen erhöhten Eiweiß- Mineral- und Vitaminbedarf, geben Sie deshalb eine abwechslungsreiche Kost mit viel Grünfutter vor allem Knollengemüse, mehr Trockenkräuter (keine Petersilie oder Hirtentäschel) und evtl. nach Absprache mit dem Tierarzt zusätzliche Vitamin und Kalziumpräparate.

Führen Sie regelmäßg einen "Kaninchentüv"durch. Bei Krankheitszeichen suchen Sie sofort den Tierarzt auf.

Umzug und Wechsel der Käfiggenossen sollte während der Schwangerschaft vermieden werden, Stress kann zu Fehl- und Frühgeburten führen. Manche Kaninchenweibchen bleiben bei der Schwangerschaft und Geburt lieber allein. Stellen Sie dem Weibchen eine extra große Wurfkiste in das Gehege (ein sehr großes Haus, mindestens 40 x 40 cm), idealerweise hat diese Wurfkiste einen abnehmbaren oder aufklappbaren Deckel, so können Sie das Nest kontrollieren, ohne es durch Anheben des Hauses zu zerstören. Vier Tage vor dem errechneten Geburtstermin sollte das Gehege noch einmal gründlich gereinigt werden. Hat die Häsin schon ein Wurfnest gebaut, sollte dieses aber auf keinen Fall entfernt werden. Geben Sie viel Nistmaterial in den Käfig (Heu, Stroh, getrocknete Blätter).

Einige Zeit vor der Geburt rupft sich die Häsin Bauchwolle (das Bauchfell) aus und polstert damit das Nest dick aus.

Die Geburt findet meist in der Nacht oder am Morgen statt statt. Die Jungen werden von der Mutter in Empfang genommen und abgenabelt, danach wird jedes Baby sofort von der Eihaut befreit und trocken geleckt.
Das kräftige Ablecken der Jungen hat mehrere Gründe: 

  •    Die Blutzirkulation wird angeregt und der Kreislauf wird so erst richtig in Gang gebracht

  •  Die Jungen werden so gesäubert.  

  • Mutter und Kind stellen so eine Bindung her und die Mutter nimmt den Geruch des Jungen auf.

     

Die Eihaut sowie die Nachgeburt werden von der Mutter gefressen. Kontrollieren Sie einige Stunden nach der Geburt das Nest, Totgeburten und unverzehrte Nachgeburten sollten entfernt, stark blutverschmierte Einstreu sollte ausgewechselt werden.

Es können zwischen 4 und 10 Welpen geboren werden, mitunter sind es auch weniger. Im Durchschnitt werden 5 - 6 Jungen geboren. Das Gewicht der Neugeborenen hängt sehr stark von der Rasse der Elterntiere ab, es können von daher keine Durchschnittswerte angegeben werden.

Die Jungen sind Nesthocker, ihre Augen sind noch geschlossen und auch der Fellwuchs ist eher spärlich (man spricht davon, dass sie nackt zur Welt kommen - so sieht es zumindest aus). Die Babys haben der Kälte um sie herum nichts entgegen zusetzen, sie werden nur durch das dick gepolsterte Nest geschützt und wärmen sich gegenseitig.

 

Wichtig


Sorgen Sie sich nicht, wenn die Häsin sich scheinbar nicht um ihre Jungen kümmert! In freier Wildbahn werden Kaninchenbabys nur einmal am Tag gesäugt, die Mutter verlässt das Nest und verschließt den unterirdischen Bau - so versucht sie ihre Jungen vor Fressfeinden zu schützen. Die Kaninchenmilch ist sehr reichhaltig und hält 24 Stunden vor. Nur selten säugt ein Weibchen die Jungen direkt nach der Geburt, meist werden die Babys am nächsten Tag bzw in der nächsten Nacht gesäugt. Kaninchenmütter suchen meist Nachts oder in den frühen Morgenstunden ihr Nest auf um die Jungen zu säugen, nach dem säugen leckt sie den Babys kräftig den Bauch um die Verdauung und den Kreislauf anzukurbeln und auch um Kot aufzunehmen und so das Nest sauber zu halten.

Falls Sie unsicher sind, ob die Mutter ihren Pflichen nachkommt, kontrollieren Sie in den Morgenstunden das Nest, die Jungen sollten dick gefüllte Bäuche haben und warm und sauber geleckt sein. Bei Jungen oder unerfahrenen Müttern Ist dies mitunter nicht der Fall, dann müssen Sie die Jungen aufziehen.Versuchen sie auf jeden Fall ob die Mutter die Babys nicht doch annimmt und setzen Sie die Babys öfter an.

  • Bis zum 3. Lebenstag sind die Jungen völlig nackt, am 3. Tag treten erste Haarspitzen aus der Haut hervor.

     

  • Nach 10 - 12 Tagen öffnen die Jungen ihre Augen und auch das Fellkleid ist voll ausgebildet.

     

  • Ab der 4. Lebenswochen verlassen die Tiere das Nest und machen selbstständige Ausflüge in die Umgebung und spielen mit ihren Geschwistern. Auch fangen sie nun an feste Nahrung zu sich zu nehmen und nagen an den überall liegenden Heuhalmen, sie verringern nun deutlich die Milchaufnahme, bei kleinen Würfen wird dann auch ganz abgestillt.

     

  • Ab der 6. - 8. Lebenswoche sind die völlig selbstständig und werden nun auch nicht mehr von der Mutter gesäugt.

     

Ab Ende der 12. Woche sollten Sie die Rammler von den Weibchen trennen. Abgeben sollten Sie die Tiere frühestens mit 8 Wochen, besser aber mit 10 Wochen, bis dahin brauchen die jungen Kaninchen noch Kontakt zu Erwachsenen um von ihnen ein natürliches Sozialverhalten zu lernen. Es ist natürlich auch möglich, 6 - 8 Wochen alte Kaninchen in andere Gruppen mit erwachsenen Kaninchen zu geben (Vorsicht: keine Jungtiere einzeln mit einem alten Tier in einen Käfig verfrachten, da haben die Jungtiere keine Chance!). Vor allem lernen Jungtiere in der ersten Zeit im Rudel und von der Mutter und anderen Rudelmitgliedern, dass sie sich unterordnen müssen. Lernen Jungtiere das nicht frühzeitig, gibt es häufig Probleme bei späteren Vergesellschaftung.

Züchter behaupten gern, Häsinnen wären unsozial und würden ihren Jungtieren nichts beibringen und würden sie angreifen, sobald sie abgestillt sind. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Bei einem herkömlichem Züchter leben die bedauernswerten Kaninchen in extrem kleinen Zuchtboxen (häufig sogar nur 100 x 50 cm groß oder kleiner). Die Kaninchenmutter kann ihren Jungtieren nicht aus dem Weg gehen (was ja durchaus natürlich wäre, da ja im Normalfall nur 1 x am Tag gesäugt wird). Die Jungen hängen oft ständig an den Zitzen der Mutter und bedrängen diese massiv. Die Häsinnen stehen dadurch unter permanentem Stress und verhalten sich in keiner Weise mehr natürlich. Sobald die Jungen entwöhnt sind, werden die Jungen von der Mutter verstoßen und aus dem Nest getrieben und tatsächlich angegriffen. Sie müssen dann aus der Zuchtbox genommen werden. Anders sieht es aber aus, wenn die Tiere in Rudeln, in großen und gut strukturierten Gehegen wohnen und die Mutter den Jungen aus dem Weg gehen kann. Hier findet dann ein natürliches Sozialverhalten statt. Die Jungen werden von der Mutter zwar auch aus der Wurfhöhle getrieben, aber auch danach werden sie häufig von der Mutter liebevoll umsorgt und langsam in die Kaninchengesellschaft eingeführt. So finden die Jungtiere Sicherheit und feste Regeln im Rudel. Gute Züchter sind auch mitlerweile dazu übergegangen, angriffslustige Häsinnen aus der Zucht zu nehmen.

Jungtiere nehmen teilweise den Blindarmkot der Mutter auf. Die darin enthaltenen Bakterien werden vor allen von schwachen Tieren benötigt um ihre eigene Darmflora aufzubauen. Gerade in der Phase der Umgewöhnung von Milchkost auf Rohfaserhaltige Kost ist die Aufnahme des Blindarmkotes der Mutter wichtig, ohne die darin befindlichen Baktierien können die Jungtiere keine gesunde Darmflora aufbauen. Schwache Tiere die zu früh von der Mutter getrennt werden nehmen nicht ausreichend Blindarmkot auf, bauen keine gesunde Darmflora auf, neigen später zu Darmstörungen und haben ein empfindliches Imunsystem.

Kaninchenweibchen, die länger bei Ihren Müttern lebten, sind wesentlich ruhiger und sicherer wenn sie Jungen bekommen. Geschlechtsreif werden Zwergkaninchenrassen mit ca. 3 Monaten. Große Kaninchen (Schlachtkaninchen ab ca. 5 kg) mit 4 - 5 Monaten, aber frühreife Damen und Herren sind auch mitunter schon ab 2,5 - 3 Monaten soweit sich zu vermehren, achten Sie also auf eine rechtzeitige Trennung nach Geschlechtern!